In diesem Abschnitt meiner Webseite möchte ich Ihnen ausgewählte Instrumente vorstellen, die ich entweder regelmäßig nutze oder die von mir im privaten Rahmen konstruiert und aufgearbeitet wurden.
Gebundenes Clavichord nach historischem Vorbild / Opus 2
Mitte 2014 entworfen und gebaut im Rahmen der Clavichord-Selbstbaukurse der Orgelbau-Werkstatt "Historische Tasteninstrumente Johann-Gottfried-Schmidt" mit Sitz in Rostock. Jedes noch so kleine Bauteil des Instruments wurde von mir handgefertigt. Lediglich Material, Werkzeug und fachliche Unterstützung waren gestellt.
Weitere Details, geschichtliche Hintergründe und die bebilderte Dokumentation der Konstruktion findet sich in meiner Diplomarbeit, welche in der Bibliothek der Hochschule für Kirchenmusik Dresden bereitsteht und dort entliehen werden kann.
Digitale Heimorgel
„Johannus Opus 1400“
Baujahr: zwischen 1990 und 1996
I. Positiv
Quintadena 8‘
Bordun 8‘
Octave 4‘
Nachthorn 4‘
Nasard 2 2/3‘
Spitzflöte 2‘
Terz 1 3/5‘
Zimbel 2-3f.
Klarinette 8‘
Tremulant
II. Hauptwerk
Bordun 16‘
Principal 8‘
Gambe 8‘
Rohrflöte 8‘
Octave 4‘
Offenflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Superoctave 2‘
Blockflöte 2‘
Cornet 4f.
Mixtur 4-7f.
Scharff 3-5f.
Trompete 16‘
Trompete 8‘
Tremulant
III. Schwellwerk
Quintadena 16‘
Principal 8‘
Viola da Gamba 8‘
Celeste 8‘
Hohlpfeife 8‘
Octave 4‘
Rohrflöte 4‘
Quintflöte 2 2/3
Waldflöte 2‘
Nasard 1 1/3‘
Octave 1‘
Sesquialtera 2f.
Rauschpfeife 4-6f.
Fagott 16‘
Dulzian 8‘
Vox Humana 8‘
Tremulant
Pedalwerk
Kontrabass 16‘
Subbass 16‘
Principal 8‘
Gedackt 8‘
Octave 4‘
Bombarde 32‘
Posaune 16‘
Trompete 8‘
Spielhilfen:
- div. Koppeln
- Schwellpedale für Manual I, II & III
- Crescendo-Pedal
- 8 individuelle freie Kombinationen für jedes Manual & Pedal
- 8 freie Kombinationen für die gesamte Orgel
- 6 feste Kombinationen für die gesamte Orgel
- Zungenabsteller
- Spielhilfen-Fessel
- Chorus-Effekt
Orgelpositiv auf Hauptwerk-Basis / Opus 3
Ende Februar/Anfang März 2018 entstand in meiner kleinen "Privatwerkstatt" ein neues und in den Dimensionen wesentlich größer angelegtes Orgelpositiv. Dieses für
die Annenkirche Dresden konzipierte Instrument sollte als dem Raum angemessenes Continuo-Instrument sowie als kleines Konzertinstrument dienen. Anlass für den Bau war u.A. auch ein Konzert des
Sächsischen Kammerchors am 23.03.2018 mit Bachs Johannespassion. Das Instrument verfügt über moderne MIDI-Technik sowie eine individuell anpassbare, digitale Registersteuerung oberhalb des
Manuals. Im Positiv ist ein 4.1 Soundsystem verarbeitet, welches momentan nur als Interimslösung anzusehen ist und später ausgetauscht werden soll. Die Prospektpfeifen stammen aus einem nicht
mehr existierenden Orgelpositiv (Register: Gedeckt 8'), wurden extern bezogen und sind stumm.
Die Disposition lautet wie folgt:
Registerreihe/Gruppe 1
Gedeckt 8'
Flauto 8'
Gambe 8'
Gedeckt 4'
Cymbel 3f.
Registerreihe/Gruppe 2
Prinzipal 8'
Oktave 4'
Prinzipal 2'
Quinte 2f.
Mixtur 2f.
Registerreihe/Gruppe 3
Gedeckt 16'
Prinzipal 16'
Tremolo
Restaurierung Lindholm-Harmonium
In diesem Abschnitt dokumentiere ich die Restaurierung eines Saugwindharmoniums der Firma Lindholm (Borna). Das Instrument stammt aus der Friedhofskirche in Alberoda bei Lößnitz und wurde dort nach langjährigem Betrieb durch ein Orgelpositiv ersetzt.
Spiel-, Ton- und Windanlage sind weitestgehend noch in sehr gutem Zustand. Seit der Anschaffung sind zahlreiche Dinge am Instrument repariert und wieder gangbar gemacht worden. Auf Details hierzu gehe ich in diesem Video auf YouTube ein.
Anschauungsobjekt: einfaches Monochord
Das Monochord gilt als Vorläufer des Clavichords und wurde zum Stimmen von Orgeln und bei der Ausbildung von Sängern/Musikern genutzt. Durch Teilung der gespannten Saite an unterschiedlichen Stellen konnten verschiedene Längen- und Intervallverhältnisse veranschaulicht werden. Die grundlegenden Teilungen waren:
- 1/2 : 1/2 = Oktave
- 1/3 : 2/3 = Quinte
- 2/5 : 3/5 = Terz
Dieses Instrument diente der Veranschaulichung meiner Diplomarbeit über das Clavichord.
"Rekonstruierte" Hauptwerk-Orgel / Opus 1
Das Instrument wurde verkauft & befindet sich nicht mehr in meinem Besitz.
2009 begann das Projekt mit dem Ankauf eines gebrauchten Elektro-Orgel-Gehäuses der Firma Johannus. Zu den Zeiten, in denen das Gehäuse mit dazugehörigem Innenleben noch als Orgel unter dem Namen "Opus 1100" fungierte, erklangen die ersten Versuche digital gesampelter Orgelklänge. Diese klangen in dieser frühen Zeit im Vergleich zu heute noch sehr dürftig und waren noch stark von der vorangegangenen analogen Klangerzeugung geprägt.
In den darauffolgenden Jahren wurde die ehemalige Johannus-Orgel nun Stück für Stück in eine midi-basierte Digitalorgel umgebaut.
Neue Platinen, Module, Schaltkreise sowie ein neues Soundsystem fanden im "neuen alten" Gehäuse Platz. Im Anschluss wurden moderne Spielhilfen, u.A. ein digitaler Schweller, vier freie Setzerkombinationen und zusätzliche Koppeln (HW-PW, OW-PW, OW-HW, Oktavkoppel OW an HW) eingebaut.
Als finaler Schritt musste noch der entsprechend leistungsstarke Computer mit der Kernsoftware "Hauptwerk" an das Orgelsystem angeschlossen werden.
Die Orgel wurde im Laufe der Zeit klanglich und spieltechnisch stark umgestaltet. Die ursprüngliche, romantische Disposition von 2009 wurde jedoch nun wieder rekonstruiert und um zusätzliche Register erweitert. Mitte 2017 wurde das Instrument über das Computerprogramm Hauptwerk um eine moderne, barock disponierte Orgel erweitert.
Die jeweiligen Dispositionen finden Sie unten.
Hauptwerk
Großprincipal 8'
Praestant 8'
Dolce 8'
Gedackt 8'
Principal 4'
Holzflöte 4'
Mixtur 3-4fach
Trompete 8'
Oberwerk
Lieblich Gedackt 16'
Geigenprincipal 8'
Rohrflöte 8'
Schwebung II 8'
Salicet 4'
Querflöte 4'
Piccoloflöte 2'
Mixtur 3fach
Fagott 16'
Klarinette 8'
Pedalwerk
Kontrabass 16'
Subbass 16'
Gedacktbass 8'*
Principalbass 8'
Choralbass 2fach (16'+4')
Trombone 16'
*neu hinzugefügter Register
Hauptwerk
Pommer 16'
Praestant 8'
Dolce 8'
Gedackt 8'
Principal 4'
Holzflöte 4'
Mixtur 3-4fach
Trompete 8'
Schwellwerk
Bordun 8'
Praestant 4'
Nasat 2 2/3'
Principal 2'
Terz 1 3/5'
Zimbel 2-3fach
Krummhorn 8'
Tremolo
Pedalwerk
Untersatz 32'
Subbass 16'
Principalbass 8'
Spillflöte 8'
Oktavbass 4'
Trombone 16'
Clairon 4'
Spielhilfen:
Oktavkoppel HW
Schweller "ab"
Hauptwerk
Prinzipal 16' (TM Prinzipalbass 16' Pedal)
Spitzgedackt 16'
Oktave 8'
Traversflöte 8'
Superoktave 4'
Rauschquinte 3fach
Mixtur 4fach
Trompete 8'
Oberwerk
Stillgedackt 8'
Gambe 8'
Tonus fabri II 8'
Dolzflöte 4'
Oktave 2'
Quinte 1 1/3'
Scharff 2fach
Regal 8'
Tremolo
Pedalwerk
Prinzipalbass 16'
Subbaß 16'
Gedacktbaß 8'
Spitzgedackt 8'
Quintadena 4'
Posaune 16'
Spielhilfen:
Feste Kombination "Organo Pleno"
Restauriertes Sperrhake-Cembalo
Das Instrument wurde verkauft & befindet sich nicht mehr in meinem Besitz.
Das Cembalo ist von Seiten der Spielmechanik in einer guten Verfassung: keine gerissenen Saiten, intakter Resonanzboden und stabile Wirbel inkl. beständigem
Wirbelstock.
Das größere Problem stellt das Äußere des Cembalos dar:
Im Verlaufe der Jahrzehnte wurde das einst holzfarbene Gehäuse auf eher unsensible Weise umlackiert. Nun findet sich am Instrument eine kunststoffhaltige, weiße Lackierung, die langsam abblättert
und nicht mehr ansehnlich wirkt. Reste von Klebeband und "Sprühreste" vom Lackiervorgang finden sich auf der Unterseite. Zusätzlich wurden in der Nähe des offenen Instruments Malerarbeiten
durchgeführt, sodass ein gesprenkelter Sternenhimmel die Klaviatur "ziert".
Das Äußere des Instrumentes wurde nun mit einer matt-schwarzen PVC-Folie überzogen, die normalerweise Anwendung im Karosseriebau und der Autowerkstatt findet. Diese wurde Stück für Stück über die einzelnen Bauteile gezogen. Das Innere ist gut erhalten und bleibt weiss.
Sämtliche Scharniere, Schrauben, Metallteile sowie der Resonanzboden wurde gereinigt. Die Springer sind neu justiert und die Stimmung ist wieder angepasst (440 Hz Gleichschwebend).
Orgelpositiv auf Hauptwerk-Basis / Opus 2
Das Instrument ist nicht mehr existent.
Der Hauptgedanke zum Bau dieser kleinen Hauptwerkorgel war der einfache Transport. Die Disposition gestaltete sich wie folgt: Spitzgedackt 8', Rohrflöte 4',
Principal 2', Larigot 1 1/3', Superoktave 1'.
Mit der vorliegenden Disposition ließen sich dezente Farben, Lücken-Solo-Registrierungen sowie ein schmaler, dennoch kräftiger Mixtur-Klang erzeugen.
Aus Gründen einer Bestandsverkleinerung wurde die Orgel jedoch ende 2019 wieder in ihre Bestandteile zerlegt und diese anderweitig verwendet.