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Coswiger Truhenorgel-Projekt #04 - Das ursprüngliche "Gehäuse"

Wie bereits einleitend beschrieben, habe ich die Orgel in Einzelteilen und im zerlegten Zustand erworben. Der vorgefundene Zustand ließ vermuten, dass das Instrument eher flüchtig am ehemaligen Ort demontiert und abtransportiert wurde. Es ist (nach meinem aktuellen Kenntnisstand) nicht rekonstruierbar, in welcher Kirche sich das Instrument befand. Auch ist mir derzeit nicht klar, ob jemals die Absicht bestand, die Orgel wieder, wenn auch in anderer Form, wieder zusammenzusetzen. Informationen deuten daraufhin, das auch ein Einzelteilverkauf angedacht oder als zumindest im Rahmen des Möglichen erachtet war. Im schlimmsten Falle wäre das Material einfach verschrottet worden, wovon ich aber in erster Linie nicht ausgehe (es wäre schade um so ein Zeitzeugnis gewesen).

 

Die Bilder, die ich bei meiner Recherche erhielt, bildeten viele interessante Dinge ab:

1. Die Orgel hatte faktisch keinen Prospekt (so etwas kann mit sehr viel Spielraum maximal als Freipfeifenprospekt durchgehen) und stand offen im (Kirchen-)Raum. Lediglich ein etwas altbacken daherkommender Fliegenschutzvorhang bot gewissermaßen eine optisch Abschirmung.

2. Die Orgel besaß ein angehängtes Pedal. (die Registerwippe "Pedalkoppel" ließ dies natürlich bereits vermuten)

3. Die Anordnung der Einzelteil weicht von der heutigen Anordnung ab bzw. wurde diese nach dem Abbau verändert. (der Organist saß quasi auf dem Gebläse, die großen Holzpfeifen hatten noch Holzstützen und der große Holzrahmen wurde später zur Haltevorrichtung der Windlade umgearbeitet)

 

zu 2.: Über den Verbleib des Pedals liegen mir keinerlei Informationen vor. Dieses wäre auch bei den geplanten Umbauprojekten eh nicht vonnöten gewesen.

 

zu 3.: In der unten zu sehenden Aufstellung befand sich die Windlade direkt auf dem Boden (was die Wartung nochmals stark erschwert). Das grüne Gehäuse wurde zersägt und zu einer Halterung umgebaut, auf der die Windlade erhöht liegen konnte, sodass das Gebläse damuntergeschoben werden konnte. Auch wurden die Zuleitungen vom Gebläse zur Windlade verlängert, um ebenfalls diese neue Anordnung zu begünstigen.

 

Der Prospekt wird generell neu gestaltet, doch dieses Bildmaterial gibt interessante Einblicke, die so manche Fragen aufwerfen. Dieses offene Arrangement sorgte auch dafür, dass sämtliches Pfeifenmaterial und die Technik offen zugänglich war, was natürlich das Risiko für mutwillige Beschädigungen wesentlich erhöht (teilweise egal, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt). Außerdem kann sich so überall Staub und Dreck ablagern, was den elektrischen Kontakten sowie den Holz- und Metallteilen im Generellen nicht zu gut tut.

 

...und es sieht sehr sehr hässlich aus...

 

Aber macht ja nichts! Wir ziehen einfach den rasselnden Fliegenvorhang davor. Sieht ja dann eh keiner...! ;-)

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